Die ungeplanten Entdeckungen sind ja immer noch die besten. Wobei ich das Hotel Cortiina nicht unbedingt als Neuentdeckung bezeichnen würde. Ich hatte es schon längst auf meinem Reise-Radar, zudem es auch zum Louis-Hotel gehört, in dem ich auch schon mal ein wunderbares Wochenende verbracht habe.
Es gibt zum Glück immer wieder Gelegenheiten, in München zu übernachten. Ich erinnere mich noch an eine Nacht im Flushing Meadows, das aufgrund meiner Abneigung gegen ultracoolen Sichtbeton leider nicht zu meinen Lieblingsadressen in München gehört. Zuletzt war es ein Yoga-Wochenende im Gärtnerviertel, doch dabei fiel die Wahl auf eine günstigere Hoteloption. Denn ja, das Cortiina gehört bestimmt nicht zu den preiswertesten Hotels in München, jedoch bestimmt zu den stilsichersten. Es gehört ja auch zu den Design Hotels, die sozusagen Garant für Uniqueness und stimmige Ästhetik mit einem gewissen emotionalen roten Faden sind.
Ich hätte natürlich nach meinen Februar-Trips nach Fuerteventura und an die Algarve genauso gut in München ankommen und sofort weiter in Richtung Heimat fahren können. Aber dann habe ich mich doch ziemlich schnell für die Idee begeistern lassen, eine spontane Nacht in der gemütlichsten Großstadt, die ich kenne, zu verbringen. (Außer Sydney vielleicht, doch das stand in diesem Moment ja nicht zur Debatte!)
Dass diese Entscheidung richtig war, wurde mir sofort klar, als wir unsere Junior Suite betraten. Ein wunderschönes Refugium, das die Cosiness des eigenen Wohnzimmers übertrifft, was an den vielen kleinen Details liegt, die einfach Freude machen: biologische REN-Produkte im Badezimmer, ein kuscheliges Bett mit blütenweißer Wäsche, ein weiches Sofa und große Fenster mit Blick in den Innenhof und den schönsten und roséfarbenen Leinenvorhängen ever. Man könnte jetzt noch mehr feine Dinge aufzählen, den Kissen-Spray erwähnen oder das herrliche Gefühl unter der Dusche nach einem langen Flug.
Aber im Wesentlichen sei gesagt: Jede Kleinigkeit war einfach perfekt. Auch die Tatsache, dass man für einen Espresso in der legendären Bar Centrale nur kurz über die Straße gehen muss. Hingerissen war ich auch vom Frühstück am nächsten Morgen, das mit einem hübsch inszenierten Buffet sowie Speisen, Säften und Kaffee, die an den Tisch gebracht werden, absolut erlesen ist. Allerdings war uns nicht bewusst, dass das Frühstück im Zimmerpreis nicht enthalten ist. Serviert wird es im gediegenen Ambiente der Grapes Weinbar, die zwar zum Hotel gehört, aber irgendwie auch nicht. Zu zweit bezahlt man satte 50 Euro, was im Grunde nur dann Sinn macht, wenn man sich wirklich Zeit nimmt und das Frühstück zum Brunch ausdehnt. Gut, diese Ruhe hatten wir an jenem Montag leider nicht, weil wir uns dann doch auf den Heimweg nach Salzburg machen mussten. Beim nächsten Mal bleib‘ ich dann vielleicht länger als nur eine Nacht und genieße das Frühstück in dem Ausmaß, wie es sich dem Preis entsprechend gehört.
Hotel Cortiina
Ledererstraße 8, 80331 München // www.cortiina.com
Dinge, die man nicht erwarten würde…
- Die Lage in der kleinen Querstraße bringt viel Ruhe mit sich, vor allem in den zum Innenhof ausgerichteten Zimmern. Man könnte glatt vergessen, dass man sich in einer Großstadt befindet.
- zuvorkommender Service und legere Lässigkeit an einem Ort vereint
- die tollen Bio-Beautyprodukte von REN im Badezimmer
- Das Zimmer war so groß, dass zwei Yogamatten zwischen Sofa und Bett locker ausgerollt werden konnten.
Dinge, die man vermissen könnte…
- Klarheit, ob das Frühstück im Zimmerpreis inkludiert ist – lieber nochmals nachfragen!
- Privatsphäre an einem Montag Morgen: Man sollte nicht unbedacht aus der Dusche spazieren, wenn in den Büros gegenüber der Arbeitsalltag begonnen hat. Abhilfe schaffen die schönen Leinenvorhänge, die das Licht der Morgensonne trotzdem hereinlassen.