Yoga und Wandern am schönen Achensee? Der Place-to-be direkt am Ufer: das Travel Charme Hotel Fürstenhaus.
Meer oder Berge? Eine gemeine Frage, bei der ich mich fast immer für das Wasser und gegen die Höhenluft entscheide. Was wäre allerdings, wenn Wasser UND Berge zur Auswahl stünden? Genauer gesagt: der smaragdgrüne Achensee inmitten des naturgeschützten Karwendelgebirges – und direkt am Ufer ein charmantes Hotel, in dem man residieren könnte? Und was wäre, wenn der See, die Berge und das Hotel näher wären als das Meer? Und zur Draufgabe stünde auch noch Yoga auf dem Programm?
Genug Argumente, um an einem Wochenende im August von Salzburg Richtung Achensee in Tirol zu düsen! Pack‘ die Badehose ein, nimm‘ dein kleines Schwesterlein…ja, so ungefähr. Nur war es dann doch der Bikini und das Schwesterlein ist so klein auch nicht mehr, jedenfalls aber die ideale Gefährtin, um das Travel Charme Hotel Fürstenhaus zu erkunden.
Wohnt man nicht weit von den traumhaften Salzkammergutseen entfernt, liegt die Latte für andere See-Berg-Destinationen natürlich hoch. Und während meine Schwester – die im deutschsprachigen Nachbarland quasi im Exil wohnt und regelmäßig an die besonderen Freuden in der Heimat erinnert werden will (Almhütten, Skifahren, Kaiserschmarrn, Eierschwammerl, Hollersoda…) – schon drei Kilometer vor dem Ziel von der Farbe des Achensees zu schwärmen begann, hielt ich mich noch bedeckt. Doch etwas später, als der See dann in voller Pracht vor uns lag, war auch ich entzückt!
Das Travel Charme Fürstenhaus liegt als einziges Hotel direkt am Ufer. Alleine schon deshalb kommt man sich als Gast besonders vor. Der kleine Moment der Enttäuschung, dass wir kein Zimmer mit Seeblick beziehen durften, legte sich beim gemeinsamen Prosecco-Trinken auf der Terrasse sofort. Denn es kam uns das The Westin-Hotel in Cancun in den Sinn, wo die Menschen mit ihren Lagunenblick-Zimmern die schönsten Sonnenuntergänge genießen, während die Suiten mit Meerblick schon längst im Schatten liegen. Ebenso verhielt es sich im lang gestreckten Gebäude des Travel Charme Hotels: Die Bergblick-Zimmer sind für Sonnenanbeter eindeutig die bessere Wahl!
Unser Zimmer ließ auch sonst an Komfort nichts vermissen. Lediglich die alpinen Schwarz-Weiß-Fotografien mit Skiszenen an der Wand erinnerten uns an die falsche Jahreszeit. Auch bietet das Travelcharme so manche Gelegenheit, sich in endlosen Gängen zu verlaufen. Halb so schlimm, denn so ist man die Kalorien vom Abendessen auf dem Rückweg auch gleich wieder los. Das durchdacht gestaltete Restaurant gefiel uns gut. Man sitzt nämlich fast wie in einem Theater auf mehreren Etagen, so dass wirklich niemand auf den Seeblick verzichten muss. Wir selbst durften in einer muschelförmigen Koje Platz nehmen, die überaus gemütlich war und viel Privatsphäre für Unterhaltungen bot. Gerade richtig, für zwei Schwestern, die sich länger nicht gesehen haben und bei Rosé-Wein aus dem Geschichten erzählen gar nicht mehr raus kommen wollen. Das Dinner war auch für uns als „eingefleischte“ Veggies prächtig! Die überaus freundliche Kellnerin sorgte sich ganz reizend um unsere Bedürfnisse. Der Koch dürfte es sich zur Mission gemacht haben, dass niemand jemals das Restaurant verlassen soll, ohne völlig gesättigt zu sein. So ein Kichererbsen-Türmchen zur Vorspeise und der Eierschwammerl-Knödel-Klassiker im Anschluss müssen erst mal verdaut werden. Desserts lasse ich mir ja selten entgehen, aber im Travel Charme am Achensee musste ich tatsächlich einmal passen. Zum Frühstück schien die Sonne und so rückten wir unter strahlend blauem Himmel gleich noch etwas näher an den See. Das Wort „Logenplatz“ ist in diesem Fall absolut angebracht. Wenn man es beim Abendessen noch nicht bemerkt hat, kommt der Aha-Effekt spätestens beim Frühstück: Die Travel Charme Hotels sind in deutscher Hand, wenn auch das Hotel am Achensee unter den Fittichen von Tobias Strauss steht, ein engagierter, waschechter Österreicher mit auffallend guter Laune. Und dennoch wird man am Frühstückstisch auf Kaffee in Thermoskannen und auf propere Käsescheiben in deutscher „Aufschnitt“-Manier treffen.
Wie und welchen Kaffee man serviert, ist ja für mich stets eine wichtige Sache. Es war zum Glück kein Problem, die Thermoskannen-Armada zu ignorieren und Cappuccino zu ordern, dem ich nicht zwangsläufig nachsagen könnte, dass er aus dem Automaten kam, auch wenn es nicht völlig auszuschließen ist. Schön, dass man im Travel Charme im Achensee auf Regionalität achtet: Die Eier kommen vom Hof der Familie Schweiger in Kolsass, das Naturjoghurt vom Klausenhof aus der Nachbarschaft und das Brot liefert der Bio-Bäcker Adler vom anderen Ende des Sees. Ich glaube, meine Schwester vermisste die typisch österreichischen Aufstriche ein bisschen. Dass es keinen Liptauer gab, vergaß sie aber schnell, als sich ihre Aufmerksamkeit auf den futuristischen Butterdosierautomaten heftete. Wie dem auch sei: Hungrig wird man auch das Frühstück nicht verlassen. Und das ist gut so, denn so konnten wir jeden Tag gestärkt in die Yoga- und Wanderaktivitäten einsteigen, die in dieser Woche speziell im Mittelpunkt standen.
Adrian erwies sich als echtes Multitalent: Masseur, Yogi und Wanderexperte. Auf idyllischen Wegen führte er uns zur Pletzachalm. Vorbei an der Sennhütte und weiter bis zum Almgasthof, wo wir eine Rast einlegten. Als der Hüttenwirt bei Bestellung der Zwetschkendatscherl „mit oder ohne Sahne“ fragte, musste ich an die Thermoskannen denken. So angepasst gibt sich der Tiroler also für die Urlauber aus dem Nachbarland; und bringt selbst im Angesicht einer österreichischen Touristin das Wort „Schlagobers“ nicht über die Lippen. Irgendwie schade.
Zurück zum talentierten Mr. Adrian: Er versüßte uns den Nachmittag mit Achtsamkeitsübungen auf saftigem Gras, um uns danach eine Klangschalen-Meditation nach Art des Hauses zu bescheren. Ich war sehr beeindruckt von der Vielzahl verschiedenster Klangschalen, die Adrian für uns zusammengetragen hatte. Zum Finale dieser überaus entspannenden Session holte er sogar noch einen überdimensionalen Gong hervor, der üblicherweise im speziellen Klang-Behandlungsraum im Spa zum Einsatz kommt.
Am nächsten Tag stand SUP-Yoga auf dem Programm. SUP-Yoga erzeugt in mir ja spätestens seit meiner Yogaexkursion nach Aruba absolute Glücksgefühle. Doch wie gestaltet sich diese Sache am Achensee, der so kalt ist, dass er eher einem Tauchbecken für Hartgesottene gleicht als einer türkisblauen Badewanne im Paradies? Adrian blieb zuversichtlich und so feilten wir insgeheim schon an Ideen, wie man sich mit mentaler Stärke in die Balance auf dem SUP-Board zwingen kann, um frühmorgens nur ja nicht ins extrakühle Nass zu fallen.
Am nächsten Morgen stellten wir erleichtert fest: Es regnet in Pertisau! Und somit erübrigte sich das Rätselraten, wie SUP-Yoga auf einem eiskalten Gebirgssee funktioniert. Der Yogaraum fühlte sich an diesem Morgen doppelt kuschelig an. Adrian ließ es mit einer bunt gemischten Yogatruppe ruhig angehen, so ruhig, dass wir uns sogar zwei Mal ins Shavasana verabschieden durften. Während für mich die Yogamatte schon alleine aus Berufsgründen einen festen Platz im Alltag hat, zelebrierte meine Schwester diese Stunde – und überhaupt diesen Ausflug ins Travel Charme Hotel am Achensee. „Entspannung pur“, seufzte sie genüsslich – schon alleine, weil das eigene Kind ausnahmsweise mal nicht um 7 Uhr morgens an der Bettkante steht.
Zwischen Wandern und Yoga, Frühstück und Dinner war irgendwann auch noch ein kleiner, feiner Spaziergang am Seeufer drin. Das Wetter war schlicht zu schön, um im Spa abzutauchen, also gönnten wir uns ein paar Schwimmrunden im wunderbar temperierten Außenpool. Natürlich nicht, ohne vorher als Kontrast doch noch in den Achensee gehüpft zu sein. Nur kurz, damit wir sagen können: Ja, wir waren drin! Damit sich die Gäste aus Süddeutschland wie zu Hause fühlen, ließ der Hoteldirektor neben dem Fürstenhaus sogar einen Biergarten errichten. Wir selbst haben es während unseres Kurztrips allerdings nicht mal in die gemütliche Bar in diesem historischen Gebäudeteil geschafft. Das Yoga- und Wanderprogramm machte uns so angenehm müde und die endlos gute Bergluft auch. Abends legte sich spätestens bei Einbruch der Dunkelheit eine betörende Stille um den See, so dass man sich eigentlich gar nichts Schöneres vorstellen konnte, als einfach im kuscheligen Travel Charme-Bett zu versinken und zu träumen…
Travel Charme Fürstenhaus am Achensee
Pertisau 63, 6213 Pertisau am Achensee, Tirol // www.travelcharme.com/hotels/fuerstenhaus
Dinge, die man nicht erwarten würde…
- …völlige Ruhe. Schon in den frühen Abendstunden legt sich Pertisau in einen wohlverdienten Dornröschenschlaf. Ideal für Gäste, die Sport und Natur statt Ausgehen auf ihrem Urlaubprogramm haben!
- …viel Privatsphäre. Trotz seiner 120 Zimmer hat das Hotel persönlichen Charme und überrascht mit vielen Rückzugsorten, im Restaurant oder im Spa.
- …Platz für Yoga am See. Im Travelcharme Fürstenhaus kann man tatsächlich ungestört Yoga auf einer freien Wiese direkt am See nachgehen! Wunderbar!
- …Natur pur. Die direkte Anbindung an unverfälschte Natur ist ein echter Luxus unserer Zeit, den man im Travelcharme am Achensee erleben kann.
Dinge, die man vermissen könnte…
- …ein Stück authentisches Tirol! Insbesondere im August schien Pertisau der Deutschen liebstes Urlaubsziel zu sein. Auch das Travel Charme Hotel kann seine norddeutschen Wurzeln in manchen Details nicht ganz verbergen (Stichwort: Thermoskanne!) Die touristische Anpassungsfähigkeit des Tirolers wirkt auf den Heimaturlauber gelegentlich übertrieben, wird internationalen Gästen aber nicht negativ auffallen.
Hinweis: Danke an das Travel Charme Hotel Fürstenhaus am Achensee für die Einladung! Dieser Blogpost gibt ausnahmslos meine persönlichen Eindrücke, Erlebnisse und ehrlichen Meinungen wider.