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A Flaspacker’s Life…im Dezember – schneeweiße Überraschungen, astrologische Legenden und die Entdeckung der Langsamkeit

Es passiert nicht oft, dass ich lieber zu Hause bleibe als zu verreisen. Das idyllische Winterkleid, das sich Salzburg kurz vor Jahresende überzog, war die überraschende Belohnung dafür.

Advent, Weihnachten, Silvester – so heißen die bedeutungsvollen Säulen im Dezember. Zu Hause bleiben ist die eine Möglichkeit, verreisen die andere. Das macht es nicht besser, nur anders. Denn kaum ist man festgelegten Inszenierungen und starren Traditionen entkommen, kann sich schon mal ein komisches Gefühl im Bauch breit machen. Irgendetwas in den Tiefen des passioniertesten Weihnachtsverweigerers findet Kekse und Tee auf dem Sofa, Zimtstangen, knisterndes Kaminfeuer, Weihnachtsbäume und Geschenke dann doch irgendwie nett und gemütlich. Ich habe Weihnachten schon mal in Neuseeland verbracht, mich zu Silvester (mehr oder besser gesagt: weniger) in Paris vergnügt oder die Jahreswende auch schon mal verschlafen. Das kann mir übrigens überall passieren. In Österreich, an der Algarve und irgendwo in der Südsee. Wobei die fast verpasste Silvester-Party auf Fiji nicht meine Schuld war, die Insulaner nehmen den Faktor Zeit einfach nicht so genau.

Nach so manchen Erlebnissen in der Ferne bin ich zur Erkenntnis gelangt, dass es mich nicht glücklicher macht, zu Silvester oder zu Weihnachten ein Flugticket in der Hand zu halten oder die ganz großen, ganz besonderen Pläne zu haben, um das Ende des Jahres zu feiern. Es bleibt, was es ist. Egal, wo man ist. Entweder man mag es oder eben nicht. Man kann sich natürlich freuen, dass man dem Winter entkommen ist und Fotos mit Weihnachtsmütze  an irgendwelchen Traumstränden knipsen, um sich selbst zu beweisen, das Richtige getan zu haben, auch wenn es sich irgendwie eigenartig anfühlt. Weihnachten, das war doch die besinnliche Zeit im Kreise der Familie, oder?

Das Sternzeichen Löwe und die Häuslichkeit

Also bin ich dieses Mal vorsätzlich zu Hause geblieben. Zwar ohne einen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer zu stellen, aber zumindest, um meine Familie mit einem Weihnachtsessen zu beglücken. Das hatte insofern mit Reisen zu tun, dass ich meine am französischen Atlantik gesammelten Austernmuscheln als Deko nutzte, um mein Beachhouse-Konzept lückenlos weiterzuverfolgen. Treibholz, Porzellanfische und gewaschenes Leinen passen besser zu Mistelzweigen und Beerenkränzen als gedacht. Auch das Essen war alles andere als traditionell. Inspiration lieferte einer meiner Lieblings-Foodblogs Green Kitchen Stories des weltreisenden Paares David & Luise. Der Favorit meines unkonventionellen X-MAS-Dinners: ein Mix aus Datteln, Minze & Avocado, der mit Granatapfelkernen serviert wird.

Um auch heimischen Produkten Tribut zu zollen, veredelte ich meine vegane Eggnog-Variante mit 80 pronzentigem Stroh-Rum (der meines Wissens nur in Österreichs legal erhältlich ist). Das kam gut an. Ebenso wie meine „Lesung“ – das Jahreshoroskop für alle Sternzeichen aus der Januar-Ausgabe der Vogue, weil es so herrlich amüsant geschrieben ist. Mir selbst, dem Löwen in der Familie, musste ich eingestehen, dass meine „angebliche Häuslichkeit eine astrologische Legende“ ist. Und dass mir Uranus im neunten Haus eine Welt voller Abenteuer eröffnet. Und das, wo ich doch gerade erst meine Passion für Tischdekos und das Kochen weiterentwickelt hatte, in ein neues Bücherregal und einen Designersessel investiert hatte und noch immer von meinem Boxspringbett mit gewaschenem Leinenüberzug träume, so wie das auf Mykonos.

Sonnige Aussichten und mehr Langsamkeit für 2015!

Aber vielleicht lässt sich das alles ja mit dem, was die Sterne sagen, vereinbaren. Laut Vogue-Horoskop habe ich jedenfalls viel Neues vor. Meine kosmische Herrscherin, die Sonne, wird 2015 so ausgiebig strahlen wie zuletzt 2006. Grandiose Aussichten! Wenigstens wissen die Sterne, dass ich mit Kälte nicht viel anfangen kann. Wie gut, dass mein Wellness-Wochenende im Falkensteiner Hotel in Schladming von Sonne geflutet war. In meiner gemütlichen Suite wurde gleich mal die Yogamatte ausgerollt. Ein ruhiger und klarer Geist sollen ja helfen, will man im neuen Jahr einen guten Start hinlegen.

Meine Intentionen für 2015 wurden jedenfalls deutlich: Mein Leben „muss“ – nein – „möchte“ langsamer werden. Weniger Informationen aufsaugen, mehr zu sich selbst finden. Pausen machen. Nichts tun. Leben und genießen, statt schon an die nächste Aufgabe, die neue Idee, das geplante Projekt zu denken. Telefon aus. Internet aus. E-Mails aus. Hin und wieder zumindest. Das wird nicht leicht, das weiß ich schon jetzt (einmal Blogger, immer Blogger). Um meine neue Langsamkeit zu forcieren, habe ich in eine neue Kamera investiert. Chic sieht sie aus, praktisch ist sie und tolle Fotos macht sie. Sie soll mich zukünftig auf meinen Reisen begleiten, damit das iPhone endlich wieder öfter Pause hat. Es war mir zunehmend suspekt, ein Telefon für so viele Dinge zu benutzen, die mit dem Telefonieren gar nichts zu tun haben. Dennoch: Ich werde mich 2015 weiterhin auf instagram herumtreiben, Bilder posten und andere tolle Feeds verfolgen. Ich werde allerdings aufhören in facebook-Posts, instagram-Tags, Pinterest-Bildern und 160 Zeichen-Tweets zu denken. Ich werde lange, ganze Sätze in meinem Kopf zu Gedanken formulieren, sie in echten Notizbüchern mit schönen Stiften niederschreiben und wieder Bilder auf Leinwände malen. Ich schwör’s!

Ok, ich weiß, so manches davon hatte ich im letzten Jahr schon vor. Gut Ding braucht eben Weile. Ganz bewusst habe ich bei meiner  neuen Kamera das Modell ohne integrierter WIFI-Verbindung gewählt. Das ist doch schon mal ein guter Anfang! Ich mag es, mir wieder mehr Mühe zu geben, die Bilder sorgsam auszuwählen und hochzuladen. Das macht mein Tun irgendwie fokussierter. Ein Löwe neigt nämlich dazu, sich im Rausch der Ideen zu verzetteln. So juckt es mich auch schon in den Fingern, die Video-Funktion meiner neuen Kamera auszuprobieren. Mit dem iPhone habe ich just for fun schon einige Timelapse-Yoga-Videos gedreht. Doch was mir vorschwebt, sind Yoga-Tutorials, die als Vorlage und Inspiration für reisende Yogis dienen könnten. Wie meine Leidenschaften Yoga und Reisen 2015 noch näher zusammenrücken werden, liest du in meinem kleinen Seelenstriptease zum Jahresende.

Dass auch materielle Geschenke Seele haben können, beweist mein lang ersehntes Parfum, das unter dem nicht vorhandenen Weihnachtsbaum lag: Es heißt „Beach Walk“ und erzählt die Geschichte von salziger, sonnengeküsster Haut. Und da auf dem Flakon auch noch das Jahr steht, in dem ich gebogen bin, war ich sofort überzeugt, dass dies MEIN GANZ PERSÖNLICHER Duft sein muss. Ab sofort verströmt das Parfum von Maison Martin Margiela nun die tägliche Meeresbrise in meinem Badezimmer! Häuslichkeit hin oder her. Wer reist, braucht auch ein Zuhause. Für den Löwen muss es zudem Stil haben, wenn er dann und wann aus der heißen Steppe zurückkehrt. Manchmal findet er sich auch mitten im Schnee wieder. Das Winterwonderland, das sich kurz vor Silvester überraschend über Salzburg legte, war sogar ziemlich idyllisch. Wie gut, dass die Löwin kein Flugticket hatte und einfach zu Hause geblieben war.

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1. Mehr Zeit, um Gedanken in schöne Notizbücher zu schreiben // 2. Yogasession im Falkensteiner Hotel in Schladming // 3. Ein neues Bücherregal für mein Zuhause // 4. meine sonnendurchflutete Falkensteiner-Suite // 5. meine neue Sony Cybershot RX 100 inklusive Retro-Hülle und die Januar-Ausgabe der Vogue für mein Löwen-Horoskop 2015  // 6. Nur für mich gemacht: Parfum „Beach Walk“ von Maison Martin Margiela // 7. Austernmuscheln für die Weihnachtsdeko // 8. Mein weihnachtlicher Avocado-Datel-Granatapfel Mix aus dem Kochbuch Green Kitchen Travels // 9. Investment in die Häuslichkeit: Eames Plastik-Chair in der Farbe „Ocean“

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2 comments

  1. Tolle Bilder! <3

    1. Thx <3