Ein Boutique-Hotel mit Bio-Frühstück, ein frankophiles Café und flämische Barockkunst unter dem Schlossdach – das sind meine Highlights in Neuburg an der Donau.
Flandern, Frankreich und Italien. Von allen drei Ländern findet man ein bisschen etwas in Neuburg an der Donau. Der flämische Barock hält auf überdimensionalen Leinwänden unter dem geräumigen Gibeldach im ehrwürdigen Schloss Einzug, auf dem Hauptplatz pflegt man italienische Boccia-Spiele und in einer versteckten Gasse werden Tische und Stühle so drapiert, dass man meint, mitten in der Provence zu sein.
So bescheiden und unscheinbar die kleine Stadt an der jungen Donau ihren Platz auf der Landkarte beansprucht, so schnell hat mich Neuburg von ihrem ganz eigenen Charme überzeugt. Ja, völlig hingerissen war ich von den vielen Besonderheiten an einem Ort, der mir zuvor völlig unbekannt war. Von den alten Büchern in der Staatsbibliothek bis hin zum versteckten Silbersee, vom Kulturliebhaber bis zum Naturfan – hier ist für jeden etwas dabei. Und vielleicht ja sogar etwas, was derjenige noch gar nicht erahnt.
Neuburg an der Donau ist zwar nicht unbedingt der Ort, an dem man zwei Wochen Urlaub einplant. Auch wird er das urbane Partyvolk nur mäßig begeistern. Allerdings sind all jene, die keine oberflächlichen Superlative brauchen, sich zum Müßiggang bekennen und es fernab großer Metropolen auch gerne mal langsamer angehen lassen möchten, an einem Platz wie diesem genau richtig.
Für den Fall, dass sich das scheue Neuburg dem ein oder anderen Reisenden in den Weg legen sollte: Hier kommen drei meiner Lieblingsspots als Empfehlung – von Flashpacker zu Flashpacker sozusagen!
Meine Flashpacking-Tipps für Neuburg an der Donau
Hotel Aussicht
Feines Bio-Frühstück & freier Blick auf die Donau
Kaum hat man den ersten Kaffee auf der Terrasse getrunken, wird klar, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Hotel handelt. Das mag am Inhaber liegen, der seinen Gästen abends bei einem gemütlichen Absacker von seinen Visionen erzählt. Das beginnt bei der Zusammenstellung des Teams und endet bei der Füllung der Kopfkissen. Um alles macht man sich hier ausgiebige Gedanken, außer, dass das biologische Frühstück vermutlich ein satter Minusposten ist, weil es so erlesen und unsagbar gut ist. Dass der Profit zur Nebensache wird, nimmt die weltoffene Gästeschar wohlwollend zur Kenntnis. Nicht alles läuft perfekt, doch alles wird mit fürsorglicher Achtsamkeit erledigt, die man in urbanen Boutiquehotels erst lange suchen muss. // www.die-aussicht.de
Bayrische Staatsgalerie im Schloss Neuburg
Flämische Barockkunst & ein durchgestyltes Schlossdach
Es ist eine längere Geschichte, wie es dazu kam, dass die Gemälde von Peter Paul Rubens ausgerechnet in Neuburg ihren Platz haben. Dabei ist der flämische Künstler längst nicht der einzige, dessen Werke im Westflügel des Neuburger Schloss ausgestellt sind, auch wenn seine meterhohen Altarbilder das Herzstück der Sammlung sind. In den weitläufigen Hallen mit Loft-Flair könnte man meinen, in einem berühmten Museum in New York oder London zu stehen. Die rund 150 Bilder sind an sich schon eindrucksvoll, das Ambiente tut sein Übriges. // www.neuburg-donau.de/kultur/flaemische-barockmalerei
Kate – Café am Theater
Französisches Flair & selbtgebackene Kuchen
Wohldosierte Schnörkel, Rüschen und Plüsch gehören zum Café Kate wie der Kuchen zum Kaffee. Sieht man die gemütlich angeordneten Stühle und Tisch mit den vergnügten Menschen davor, will man sich augenblicklich dazusetzen. Tartes, Torten, Obstkuchen und Cup Cakes und selbstgemachte Pralinen bringen Naschkatzen in Wallung. Dass die täglich gebackenen Köstlichkeiten weder künstlichen Aromen noch Konservierungsstoffe enthalten, machen sie auch für eine gesundheitsbewusste Flashpackerin wie mich attraktiv. Frühstücken kann man bei Kate übrigens auch. Wie wär’s zum Beispiel mit der Variante „Sonnenaufgang in der Provence“? // www.cafe-kate.de