Triest ist wie Prag, Paris oder Venedig. Eine Stadt, die man auch im Winter oder bei Regenwetter erträgt. Vielleicht liegt darin sogar ihr besonderer Reiz.
Komm‘ wir fahren nach Triest! Ganz spontan. Nur für ein Wochenende. Es ist ja nicht weit. Und ich wundere mich, wie automatisiert und schnell ich erneut meinen kleinen Trolley gepackt habe, um vier Stunden später schon am Meer entlang zu spazieren.
Triest: Hotel mit Blick aufs Meer
Wir buchen dasselbe Hotel. Das Savoia Excelsior Palace direkt an der Uferpromenade. Ich mag es, Neues, auszuprobieren, aber ich mag auch Rituale, die sich nicht verändern. Vom Balkon unseres Superior Zimmers überblicken wir den Golf von Triest. Und da ist es völlig egal, dass es regnet. Im Hotel nehme ich die Treppe und nicht den Aufzug und stelle mir vor, wie Kaiser Franz Joseph I. hier so wie ich an den Bleiverglasungen vorbei geschwebt sein muss. An dieser Zeitreise kommt man in Triest nirgendwo vorbei also kann man sich auch gleich ganz darauf einlassen. Wenn man über die weitläufigen Plätze und durch die Gassen der Altstadt spaziert. Und immer dann, wenn der Regen in großen Pfützen auf dem Asphalt stehen bleibt, hat man einen guten Grund, in der nächsten Bar einen Espresso zu trinken.
Triest – auch im Winter eine Reise wert!
Am nächsten Tag zeigt sich der blaue Himmel! Wir spazieren an der Promenade entlang zum Schloss Miramare. Wir sind mehrere Stunden unterwegs und verlieren uns in der Parkanlage mit ihren verschlungenen Wegen, Höhlen und Pavillons. Ferdinand Maximilian von Österreich, des Kaisers Bruder, hatte hier einst Großes vor. Es sollte ein Ort für Meditation werden, an dem Natur und Kunst zusammenfinden. Und irgendwie schwebt bis heute eine magische Stimmung über dem Park, in dem man selbst im Winter einen Hauch von Exotik in Form von Palmen, Lorbeersträuchern, Gingko- und Küstenmammutbäumen vorfindet. Leider machte damals der karge Felsvorsprung dem Vorhaben dann trotz des Einsatzes der besten Hofgärtner einen Strich durch die Rechnung. Nun ja, das was von der Idee übrig geblieben ist, ist dennoch ein wunderbarer Ort zum Auftanken. Zumindest, wenn man an einem Wochenende mal schnell dem Winter entfliehen, die Möwen am Meer beobachten und in vergangene Epochen eintauchen möchte.
Man sollte nicht Sonntag abends wieder abreisen. Sondern miterleben, wenn in Triest ein Wochentag erwacht. Wie sich der Himmel an einem Montag Morgen über dem Meer violett färbt und sich alles langsam in Betriebsamkeit verwandelt. Ein Espresso im Stehen in der nächsten Café-Bar gehört für das perekte Italien-Feeling natürlich dazu. Nur für den Shoppingbummel eignet sich der Montag nicht, denn viele Geschäfte haben eher sonntags als montags geöffnet.
Mein Tipp für Triest
PS: Auch das Jahr 2020 habe ich in Triest eingeläutet. Auf meinem gläsernen Balkon mit Blick aufs Meer und die Bucht von Triest. Mehr liest du HIER!
2 comments
Wow, das sind ja wirklich ganz wundervolle Fotos! Sieht nach einem tollen Wochenende in Triest aus! Muss ich mir mal merken ;)
Liebe Grüße,
Sonja von Join The Sunny Side ☼
Buongiorno!
Wunderschöne Geschichte und Fotos!
Ich war am Wochenende auch gerade in Trieste.
Im Savoia hätte ich auch fast übernachtet, habe mich dann für das sehr ähnliche Grand Hotel Duchi d’Aosta gleich daneben entschieden. Du hast Recht, die Lage direkt an der Piazza und am Meer ist grandios.
Es ist toll, nun beim Lesen in deiner Erzählung Vieles wiederzuerkennen und mich zu erinnern.
Grazie :)
Ciao Markus