Mit Yoga & Wellness die Batterien aufladen? Das gelingt im Naturhotel Die Wasnerin im schönen Ausseerland ziemlich gut!
Es gibt diese Orte, von denen man sich magisch angezogen fühlt. Man weiß nicht warum, aber man kehrt immer wieder gerne dorthin zurück. Sagres an der Algarve ist für mich ein solcher Platz voller Magie. Der Insel Alonissos würde ich ebenfalls dieses gewisse Etwas zuschreiben. Und auch im schönen Alpenland gibt es besondere Kraftorte – und das Ausseerland gehört definitiv dazu! In mehr oder weniger langen Abständen finde ich mich dort also wieder. So auch vor einigen Wochen: „Frauenzeit“ im Naturhotel Die Wasnerin! Das schreit natürlich nach einer kleinen Auszeit mit meiner Lieblingsschwester!
Mit dem Auto geht’s von Salzburg nach Bad Aussee! Das Gefährt trägt noch seine Flip-Flops, also Sommerreifen und so endet unsere Fahrt vorerst in Bad Ischl als sich der Regen in die ersten zarten Schneeflocken des Jahres verwandelt. Wir wärmen uns in der berühmten Konditorei Zauner mit heißem Ingwer-Zitronen-Tee und essen die teuersten Kürbis-Gnocchi aller Zeiten. Als wir am Bahnhof unser Zugticket kaufen und die Notwendigkeit artig begründen, nickt der Mann hinter der Glasscheibe nur und sagt „sehr vernünftig“.
Eine Zugfahrt von Bad Ischl nach Bad Aussee hat etwas durch und durch Nostalgisches. So ein bisschen wie die Fahrt ins Gasteinertal. Als hätte man eine Zeitreise gebucht und die Sissi & der Franzl würden weiter vorne im Erste-Klasse-Wagon sitzen. Wir werden vom Bahnhof abgeholt und freuen uns riesig, nicht in der Kälte warten zu müssen. Nach einer kurzen Fahrt im Hotel angekommen, laufen wir förmlich in die Lobby, um der Ungemütlichkeit da draußen möglichst schnell zu entkommen. Ein Glaserl Sekt für mich, ja gerne, Orangensaft für die schwangere Schwester. Ein junger Bursch in Lederhose erklärt uns alles, was wir für unseren Aufenthalt wissen müssen. Wir können es kaum erwarten, unser Zimmer zu beziehen und es erst im Frühling wieder zu verlassen.
Eine kleine Teebar, Obst und Mineralwasser stehen auf dem Tisch vor dem Sofa. Die aus Handtüchern kunstvoll drapierten Schwäne erinnern an Honeymoon-Urlaub in der Karibik. Wir begeistern uns eher für die Kuschelsocken, die auf dem Bett gleich daneben liegen. Und während wir die Bademäntel ausfindig machen, um uns für die Spa-Erkundung in Schale zu werfen, brodelt auch schon das Teewasser für unsere erste Dosis der Entspannung. Wenig später marschieren wir auch schon mit unseren Korbtaschen in die Wellness-Zone. Der Außenpool lockt zwar mit seiner geschützten Lage, doch wir ziehen dann doch lieber im Innenpool unsere Runden.
Wir inspizieren kurz die Teebar und den Flüsterraum mit dem knisternden Kaminfeuer. Viel Zeit bleibt dafür nicht, denn das nächste Highlight des Tages ruft bereits: das Abendessen! Wir wählen die vegetarische Menü-Variante und starten mit Bio-Räuchertofutürmchen und Kohlrabischaumsuppe, gefolgt von gefüllten Mini-Paprika auf Tomaten-Ragout und Schokoladenmousse mit Roseneis. Viele „Hmmmm’s“ drängen sich zwischen die schwesterlichen Gesprächen. Die Crew scheint zu wissen, wie man Pepp in die fleischlose Küche bringt.
Der nächste Tag beginnt noch vor dem Frühstück mit einem Verwöhnritual für das Gesicht. Gefühlte 5 Jahre jünger schreite ich zum Buffet, das selbst anspruchsvolle Frühstücksmenschen glücklich macht. Der biologische und regionale Fokus macht sich bei Eiern, Aufstrichen, Gebäck, Honig und anderen Köstlichkeiten bemerkbar. Es gibt nichts auszusetzen und auch nichts zu vermissen, außer vielleicht, dass der Cappuccino aus dem Automaten nicht besonders positiv hervorsticht.
Ich vertreibe mir den Nachmittag bei einer Hot Stone-Massage bei Gottlieb, dessen gelassene und bedachte Lebenshaltung in jeder kleinen Geste zum Ausdruck kommt. Die Steine sind heißer als gedacht, doch eine absolute Wohltat. Nach einem heißen Tee in der Teelounge und Relaxen auf den Kuschelbetten mit Blick auf den Loser sowie einer kleinen „Jause“ in der Lounge & Bibliothek der Wasnerin wagen wir einen Spaziergang. Der November macht seinem Ruf alle Ehre und so sind wir nach einem kurzen Rundgang auch schon wieder zurück in der wohligen Kuschelatmosphäre.
Da ruft auch schon die erste Yogaeinheit des späten Nachmittags. „In der Ruhe liegt die Kraft“ lautet das Motto der Session. Mit unterschiedlichen Yogastilen und –themen und zwei voll ausgestatteten Yogaräumen versteht sich die Wasnerin als Yoga-Kompetenz-Zentrum. Zu Recht, denn das Yogawochenprogramm, das unter den Fittichen von Esther steht, ist überaus vielfältig. Die erwartungsgemäß sanfte Stunde lässt keine Wünsche offen. Auch meine Schwester fühlt sich gut aufgehoben und wird von der Yogalehrerin mit angepassten Übungsvarianten versorgt. Und weil ich ja von Yoga nicht genug bekommen kann, stehe ich zum anschließenden Yoga für Kraft & Stabilität gleich wieder auf der Matte. Iris leitet die Stunde an und ich habe Glück, noch einen freien Platz zu bekommen. Denn auch externe Teilnehmer gesellen sich dieses Mal zu den Hotelgästen, da die aus der Umgebung kommenden Yogalehrer, den Raum für ihre eigenen Stunden mieten können. Eine dynamische Vinyasa-Klasse mit herausfordernden Elementen macht nicht zuletzt durch die sympathische Art unserer Lehrerin richtig Spaß. Nach der kraftvollen Stunde ist noch Zeit, schnell in ein seriöseres Outfit zu schlüpfen, um uns erneut den fein aufeinander abgestimmten Gaumenfreuden hinzugeben. Das Panna Cotta stammt von der Strauchtomate, die Kresseschaumsuppe ist mit einem Kräuter-Bruschetta garniert. Die Zucchini mit Ratatouille ist etwas trocken geraten. Das Schokoladenmousse mit Waldbeerensalat macht’s wieder gut. Meine Schwester entscheidet sich stattdessen für den Käse. Die Käsevariationen sind das Einzige, das abends in Buffetform angeboten wird – und das ist gut so, denn so geht keine kostbare Zeit für Drängeleien für Vorspeisen, Salate und Desserts verloren.
An diesem Abend legen wir einen Zwischenstopp an der Hotel-Bar ein, bevor wir in unser Zimmer weiterziehen. Die überdimensionalen Brettspiele haben nämlich schon tagsüber Kindheitserinnerungen in uns geweckt. Bei einem Mühle- und Mensch ärgere dich nicht-Spiel, lasse ich mir eine besondere Empfehlung der Kellnerin schmecken: Der erste Zirben-Mojito meines Lebens – eine wahrhaft köstliche Kreation! Meine Schwester hat mit alkoholfreiem Prosecco ihre Freude. Wir spielen, lachen und genießen das Leben. Der Alltag erscheint uns mindestens genauso weit weg wie das ungemütliche November-Wetter. Eine Auszeit, wie sie im Buche steht!
Nach einer weiteren Nacht im erholsamen Tiefschlaf und nach einem weiteren wunderbaren Frühstück wartet auf mich noch ein Spa-Termin: eine ausgleichende Meridianbehandlung, die so wie das Verwöhnritual fürs Gesicht zum Package meiner Yoga-Auszeit gehört. Die junge Therapeutin stellt mir einige Befindlichkeitsfragen und beschließt dann, dass sich die Behandlung auf meine Körpervorderseite, meine Yin-Seite, konzentrieren sollte. Mit einem Metallstäbchen werden die Meridiane sanft aktiviert und ich bin angenehm überrascht, wie entspannt ich mich eine Stunde später vom Massagebett erhebe.
Unsere Taschen sind schon gepackt, doch bevor wir abreisen, gönnen wir uns zur Stärkung noch einen Cappuccino an der Bar (dieses Mal von Hand mit der Espressomaschine zubereitet) und einen ganz köstlichen Apfelstrudel. Nach nur zwei Tagen fühlen wir uns durch und durch tiefenentspannt. Es mag an der Energie dieses besonderen Ortes liegen, die vor uns schon Literaten und Poeten gespürt haben. Es mag an der langen Geschichte liegen, denn die Wurzeln der Wasnerin lassen sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Es mag an den vielen liebevollen Details liegen, auf die man überall im Hotel trifft. Es ist ein Platz, den man mit der Gewissheit verlässt, dass man bestimmt wiederkommt.
Kontakt:
G’sund- und Naturhotel Die Wasnerin / 8990 Bad Aussee, Österreich
www.diewasnerin.at
Hinweis: Danke an das Naturhotel Die Wasnerin für diese kleine Yoga-Auszeit! Dieser Blogpost gibt ausnahmslos meine persönlichen Eindrücke, Erlebnisse und ehrlichen Meinungen wider.
3 comments
Vielen Dank für die schönen Eindrücke!
Liebe Grüße!
Liebe Jeanette, vielen Dank für diesen Beitrag & die schönen Fotos, macht Lust ein paar Tage frei zu nehmen und hinzufahren! ? Alles Liebe, Fari
Ja, gerade im Winter, finde ich, ist die Wasnerin herrlicher Ort für eine kleine Auszeit! :)