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Port Macquarie und die Tiere

mmh, lecker
mmh, lecker

Was wäre Australien ohne seine vielen wunderlichen Tierchen. Auf der einen Seite wahrscheinlich halb so spannend (rein in den Camper, Tür zu, Tür schnell wieder auf, auf den Boden sehen, in die Ecken blicken…) auf der anderen Seite wahrscheinlich auch halb so herzzerreißend (oder Anna?

J) . In Port Macquarie waren wir sozusagen von den Australischen Tieren verfolgt.

 

Wenn man einmal in die großen Augen eines Kängurus, umrundet mit dichten, langen Wimpern geblickt hat, dann fährt man auf den Straßen gleich doppelt so vorsichtig. Die Straßen hier sind gesäumt von Warnschildern: „Kängurus auf den nächsten 15 km“, „Pferde auf den nächsten 7 km“, „Koalas auf den nächsten 3 km“…. Die gelben Schilder, die in Europa an so mancher Kinderzimmertüre zu finden sind, gibt es hier also wirklich. Nach ausgiebigem Känguru-Füttern und Herumtollen, bestaunen der witzigsten Vogelarten (stone-washed Papagei (unser Name für einen hellgrau-hellrosa Vogel) und  balzenden Pfaue und Emus musste natürlich noch ein Koala gestreichelt werden. Wenn schon Touri-Wildlife, dann aber bitte ordentlich! Pünktlich versammelte man sich im Häuschen der Koalas, wo sie alle versteckt in ihren Eukalyptus-Bäumchen friedlich schlafen und ab und zu mal ein Äuglein öffnen um zu sehen, wer sie denn nun schon wieder anstarrt. Und dann kam Ian – Zooangestellter mit  obligatorischem Schnurrbart.

Obligatorisch deshalb, weil in Australien zur Zeit die Aktion „Aufklärung in Sachen Gesundheit“ groß geschrieben wird und eine der Aktionen, die vor allem von Unternehmen forciert werden, beinhaltet, dass die männlichen Mitarbeiter im Monat November (oder einfach für ein paar Wochen) einen Schnurrbart tragen. Das soll ein Statement und eine Erinnerung zur Prostata-Krebs-Vorsorge sein. So hatten die lieben Boys in unserem Hotel The Marque in Sydney zum Beispiel auch alle einen Schnauzer auf und überhaupt sieht man hier immer öfter junge Männer mit ein paar Härchen auf der Oberlippe. Liebe junge Männer, die ihr das hier lest – tut es nicht! Sollte sich das hier wieder zum weltweiten Trend ausweiten, stellt euch tapfer dagegen. (Außer eure Chefs forcieren auch so löblich eine Vorsorge-Aktion. Dann nur weg mit dem Rasierer! Aber nach ein paar Wochen ruhig lieber hervor kramen.)

Zurück zu den Tieren: Ian mit Schnurrbart kam also und wollte sich den erstbesten Koala schnappen um die Touris glücklich zu machen. Der flüchtete aber sofort ans obere Ende des kleinen Eukalyptus-Bäumchens und machte schnell klar, dass er jetzt bestimmt keine Lust auf Sonder-Streicheleinheiten hat. Schließlich muss er ja auf seine 20 Stunden Schlaf pro Tag kommen und da hat er noch einiges aufzuholen. Ian mit Schnurrbart zeigte Verständnis und macht seine Runde. Überall zeigte sich das gleiche Bild –Koalas flüchten schnell ganz oben auf ihre Sträucher. Nachdem Ian einmal im Kreis gelaufen war und keinen Freiwilligen finden konnte, musste dann doch der arme Jim dran glauben. Mit der Leiter bewaffnet holte Ian den trotzigen Koala von seinem Strauch und platzierte ihn direkt vor unsere Nase. Schon beim Zusehen, wie Jim eigentlich gar keine Lust hatte von seinem Strauch runter zu kommen, bekommt man ein ganz schlechtes Gewissen. Wir haben Jim also gar nicht lange belästigt und nur schnell mal gefühlt wie sich so ein Koala anfühlt: Irgendwie struppig, auf jeden Fall nicht so weich, wie er aussieht.

Das waren aber noch lange nicht genug Tiere für diesen Tag in Port Macquarie. Tausende Käferchen am Campingplatz haben uns das Leben schwer gemacht und die „Sonder-Streicheleinheiten“ für Jim gleich tausendfach gerächt. Aber das Universum hat unsere Reue bestimmt gespürt, denn am Morgen konnte ich 5o Meter von unserm Camper bei einem kleinen Morgenspaziergang zwei Delphine beobachten.

Ah, ein schöner Start in diesen Morgen! Da geht´s doch gleich wieder viel leichter in den Tag und auf der Straße in Richtung Coffs Harbour wurde natürlich gleich noch vorsichtiger und tierfreundlicher gefahren.

14-16 Stunden an der frischen Luft, tägliche Erkundungstouren und Bekanntschaften mit jeglicher Art von Tieren – wir werden hier noch zu richtigen Natur-Girlies! (Bei dem Sauerstoff-Mangel in unserem Bus in der Nacht, braucht unser Körper aber auch mindestens zehn Stunden an der frischen, sauerstoffgesättigten Luft um sich wieder aufzutanken. :) s

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