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Noosa, der tiefergelegte Camper und so etwas wie Weihnachtsstimmung

Noosa – „das Cannes Australiens“ sagt der Lonely Planet, Noosa – „das St. Tropez Australiens“ sagen wir. Ein paar angenehme Grade weniger dekadent, dafür ein Hauch mehr Lässigkeit. Wer die üppigen Yachten vermisst, trifft hier zumindest auf die gestylte Gattung hochgestellter Polokrägen von Gant oder im besseren Fall von Rod & Gunn, beides lässt sich denkbar einfach in der Flaniermeile, der Hastings Street erstehen. Der Shopping-Addict kommt hier auf jeden Fall eher auf seine Kosten als im vielgepriesenen Port Douglas – sagen wir, Mr. Lonely Planet sieht das anders. Man kann es uns nicht verdenken…

…dass wir nach 5 Wochen unseren ureigenen Reise-Instinkt entwickelt haben, der uns selten im Stich lässt und uns auch genau sagt, wann der Moment gekommen ist, unseren Hippie-Camper ins dunkle Abseits einer kleinen, feinen Hotel-Tiefgarage zu schieben. Noosa war definitiv so ein Zeitpunkt! Das wussten wir schon bei unserer kurzen Stipvisite auf dem Weg nach Norden: In Noosa campt man nicht, in Noosa residiert man. Und genau das tun wir nun drei Tage in den Noosa Hills, irgendwo da unten die Lagune, das Meer und was man sonst noch so braucht. Feierlich haben wir das Campen mit einer schlafreichen und dank unserer Mosquitonetze relativ gut durchlüfteten Nacht in Bundaberg begraben, ein großartiges Gefühl, das letzte Mal das Kabel zusammengerollt und die Picknickstühle zusammengeklappt zu haben – Yesssss! Nein, passionierte Camper werden wir in diesem Leben nicht mehr, so viel steht fest. So mancher hat’s wohl auch an unserem „Wie-kann-man-nur“-Kopfschütteln beim Anblick australischer Großfamilien, die mit liebevoll aufgebauten Zeltstädten und unerschöpflichem BBQ ( oder „Barbie“ wie der Aussie sagt) ihre Ferientage glückselig im Kreise ihres Clans auf den Wiesen der Caravan Parks dieses Landes verbringen. Nun gut, jeder wie er will. Wir wollen lieber Noosa, ein bisschen Shoppen, vielleicht einen unserer neuen Lieblingsdrinks schlürfen (Jakob’s Creek hat harte Konkurrenz von sämtlichen Bundaberg-Mixturen bekommen), mal wieder das Surfbrett unter den Arm klemmen oder schlicht und einfach das Gesicht in die Sonne halten (No worries, it’s only a fake-spray-tan! Yes, we know, there is nothing healthy about a tan! Schon gar nicht in Australien). Dabei immer wieder an das Datum denken, kurz vor Weihnachten, und hurra: wir liegen am Strand, fernab von jeglichem Chrissie-Trubel! Denn auch das sehen die Australier wie so vieles – oder sagen wir ALLES – eher locker. Da wird eben schnell ein Lichterbaum am Roundabout aufgebaut und fertig. Mit ein bisschen Deko am Straßenrand kann man zumindest vortäuschen, Weihnachten zu schätzen, obwohl das gesamte Chrissie-Spektakel eher ein willkommener Grund zum Feiern und damit für ein paar Extra-Gläschen ist (das kursierende Klischee wurde von direkter Taxifahrer-Quelle bestätigt). Obwohl, manchmal kommt sogar uns Weihnachten ziemlich gelegen. Nämlich dann, wenn uns wieder der Shopping-Taumel erwischt oder wir den Camper möglichst tief und außer Sichtweite parken und uns mit einem Zimmer mit himmlischen Betten beschenken, um unser seelisches Gleichgewicht wieder zu erlangen. Wir bedanken uns dann allerdings nicht beim Christkind, sondern bei unserem Feingespür für die richtige Dosis Luxus und natürlich dem uns immer noch gnädig gestimmten Dollarkurs! Thank you so much! Happy Chrissie! Jea*

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One comment

  1. Hi, jetzt seid ihr wieder in eurem Element!
    Übrigens, braucht ihr einen Weihnachtsbaum fürs Zimmer?
    Hab einen im Auto, 140cm, frisch geschnitten!