Eine Muschel aus Gold

Mykonos Stadt ist kein Ort für ausgedehnte Shopping-Touren, denn vieles, was in den, zugegeben, entzückenden kleinen Shops in blendend weiß gefegten Gassen verkauft wird, gibt es andernorts auch, nur billiger. Von Insidern hört man, die Shoppinglaune würde sich nur am Ende der Saison auszahlen. Man kann es aber dann auch im Mai nicht lassen, mit wachsamen Augen an Auslagen vorbei zu schlendern. Tücher, Hüte, Schmuck und ja, wer nach einem Louis Vuitton-Store suchen sollte, wird selbst diesen hier finden.

Am letzten Tag auf Mykonos erfüllte ich meine Souvenir-Mission eher zufällig: Fast überwältigt von der Vielzahl an Schmuckstücken, die mit den weiß getünchten Häusern um die Wette strahlten, fand ich meine goldene Muschel, die vorerst an einem dunkelblauen Band baumelte. Die Freundlichkeit der Griechin, der der kleine Laden gehörte, war unübertrefflich und so dauerte es nicht lange, bis die Muschel in Windeseile ihren Weg auf ein türkisfarbenes Band fand. Customized und unique – denn der Mann der Ladenbesitzerin ist der eigentliche Künstler, der die Muschel aus Gold handgearbeitet hat. Das Schmuckstück existiert also nur einmal. Und man kann gar nicht anders als den Griechen zu glauben, auch wenn sie sich geschäftstüchtig geben. Es war eine freundliche und ehrliche Shopping-Experience, an die ich mich noch lange erinnern werde. Und genau darum geht es bei der Auswahl meiner Souvenirs. Nicht nur das ausgewählte Stück soll einzigartig sein, sondern auch die Atmosphäre, in der man es entdeckt hat. Seither trage ich das Muschelarmband 24/7 und ich schwöre, ich kann damit das Rauschen des Meeres hören…