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Holiday Inn und das Karma

Ganz klassisch neuseeländisch gab es bei uns die Bescherung erst am 25. Dezember in der Früh. Nach einem Chrissie-Shopping Trip im unterkühlten, regnerischen Wellington kam bei uns ob dem schrecklichen Wetter fast richtige österreichische Weihnachtsstimmung auf. Nach einem vorzüglichen Weihnachtsdinner im Intercontinental (Dank dem lieben Christkind ;) ) haben wir unseren Heiligen Abend doch gemütlicher verbracht als geplant. Keine wilde Weihnachtsparty – nur ein warmes Bettchen. Der Morgen des 25. Dezember war für uns dann aber dafür voller Aufregung, im wahrsten Sinne des Wortes!

 Zwei Trolleygirls ganz weit entfernt von zu Hause wünschten sich für den 25. Dezember nur eines: ein Frühstück ans Bett! In einem Hotel sollte das doch möglich sein, möchte man meinen. Voller Vorfreude wurde schon am Vorabend das Bestellkärtchen ausgefüllt. Deshalb waren wir auch schon leicht ungeduldig als das bestellte Breakfast nicht zum vereinbarten Zeitpunkt eintraf. Die kostbaren, magenknurrenden Minuten vergingen und nichts geschah. Wo war unsere kleine Weihnachtsfreude? Anrufen, nachfragen, weiter warten und dann endlich: Continental Breakfast mit extra Toast for Room 1303. Zwei absolut verwirrte indische Hotelangestellte haben beim Betreten unseres Zimmers den Spass ihres Lebens (warum auch immer? Vielleicht haben sie noch nie zwei leicht säuerliche junge Ladies im Pyjama gesehen?) und servieren uns mehr schlecht als recht endlich unser Frühstück, das mittlerweile eigentlich eher als Mittagessen durchging. Wir konnten es kaum fassen, endlich konnte es los gehen. Wie das aber so ist mit den großen Erwartungen, man wird leider meistens enttäuscht. Kurz dazu: dreckige Unterlage, geöffnete Peanutbutter-Döschen, fehlender Toast und Joghurt. Nein!!!!!!!Wir wollten doch einfach nur gemütlich frühstücken. Das Zeug kostete ja schließlich nicht nur unsere Nerven, also griff Jeanette kurzer Hand wieder zum Hörer und forderte die fehlenden Dinge ein. Die Minuten vergingen und nichts geschah – kein verschmitzter Inder, der den fehlenden Toast bringt. Gut, jetzt war der Moment sowieso verstrichen. Schnell angezogen und ab zur Rezeption. Die nette Hotelfachfrau aus unserem geliebten Nachbarland spielt die Schockierte als wir von unserem Horror-Frühstück berichten und verspricht sich darum zu kümmern. Sehr gut! Ab ins Nationalmuseum „Te Papa“ und dann sehen wir weiter. Am 25. Dezember scheinen die einzigen Zufluchtsstätten in ganz Wellington das „Te Papa“ und unser Hotel zu sein. Sonst glich die Stadt einer Geisterstadt und wir suchten vergeblich nach irgendeinem Cafe, Laden oder Restaurant um etwas Essbares zu ergattern. „The Plate“ist is then“, haben wir uns zumindest gedacht. Geben wir doch dem anscheinend so berühmten und beliebten Restaurant in unserem Hotel noch eine Chance. (Frühstück pünktlich und wie bestellt servieren können sie zwar nicht, aber vielleicht funktioniert´s ja mit dem Dinner besser. Jeder hat eine zweite Chance verdient, besonders an Weihnachten!) Der nervöse Hoteldirektor hat zwar schöne blaue Augen schickte uns aber gleich wieder weg – „fully booked“. Er war wirklich „sorry about that“! Naja, eine gute Ausrede wieder mal etwas aufs Zimmer zu bestellen. Gnocchi mit Pesto und Salat, das klang schon mal gut. Bevor wir auf unser Zimmer gingen bekamen wir noch die Info, dass unser Frühstück aufs Haus geht und wir jederzeit an der Bar einen Drink nehmen könnten. Geht doch, dachte ich mir. „Vielleicht haben die doch mehr Ahnung von Hotelservice als ich ihnen zugetraut hätte.“ Das ist dann aber leider ein typischer Fall von: zu früh gefreut. Als unser bestelltes Dinner nämlich eintraf trauten wir unseren Augen nicht. Ein absolut unansehnlicher Salat ohne Dressing und ungekochte aber dafür verbrannte Gnocchi. Leider keine Übertreibung! Das muss ein Bild abgegeben haben als wir zwei drei Minuten später samt Serviertablett und den „Speisen“ an der Rezeption eintrafen und alles am Tresen platzierten. Zufällig direkt vor dem Hoteldirektor, der gerade irgendwo hin wollte oder wohl eher gerne im Erdboden versunken wäre. Leider war dort anscheinend geschlossen oder es war einfach „fully booked“. Bevor wir noch irgendetwas sagen konnten, sah ich schon das der liebe Hoteldirektor total „schuldig“ ist. Er wusste ganz genau was kommen würde. Und als er dann noch irgendetwas von „I told my Chef to sort them out“ murmelte, da stand es fest – Die wussten genau was sie uns da servieren. Nämlich absolut ungenießbare Gnocchi. Vor lauter Aufregung, dass sie dieses abscheuliche Zeug tatsächlich jemanden als Dinner verkaufen können haben sie dann wahrscheinlich noch das Salatdressing vergessen. Nicht mit uns! Der junge Hotelmanager on duty wusste also natürlich sofort und versprach uns das Blaue vom Himmel. „We only want a dressing with our salad and cooked Gnoochi we can actually eat!“ Der Satz saß dann und zwanzig Mintuten später stand ein charmant lachender Hotelmanager vor unserer Tür und brachte uns unser Dinner mit Zusatznachspeise. Jetzt schmeckte auch alles vorzüglich und wir zwei Girls waren wieder besänftigt. Das gesamte Hotelpersonal von der „Minibar-Frau“, die ich zugegebener Weise am selben Morgen um 9.00 Uhr Früh etwas uncharmant aus unserem Zimmer komplimentiert hatte, bis zum Hotelmanager, sie hatten uns alle persönlich kennengelernt: Die Trolleygirls von Room 1303. Wahrscheinlich gab es am 26. Dezember nach unserer Abreise eine große Party.

Dass sie vergessen haben uns die erste Nacht zu verrechnen in der wir erst um 4.00 Uhr Früh angekommen sind und somit alle unsere Zusatzfrühstücke und Dinner für uns gratis waren, das erzählen wir natürlich nicht weiter! Danke Karma! :) s

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One comment

  1. We need a new story!
    4 of the most attractive Trolley-Girls (yes, we do become more) gor for an exklusive trip to London!