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Flashpacking-Weekend im Norden Sardiniens

Ein Gastbeitrag von Valeria aus Sardinien.

Nichts ist charmanter als das winterliche Meer. Zudem ist das Wetter auf Sardinien auch im März ganz gut, warum also auf ein entspannendes Wochenende im verheißungsvollen Norden Sardiniens verzichten?

Aufgrund meiner Erfahrung in der Tourismusbranche schreibe ich in nur einer halben Stunde eine kleine Route nieder. Dank meiner berühmten Überzeugungsgabe dauert es auch nicht lange, bis ich meine Freundin Maura für die Reise begeistern kann. Unser Flashpacking-Trip kann beginnen!

Um halb 9 – eine vertretbare Uhrzeit für ein Wochenende im Zeichen der Erholung – verlassen wir Cagliari in Richtung Santa Teresa di Gallura. Das für unseren Aufenthalt ausgewählte Luxushotel auf Sardinien heißt La Coluccia und hat alles, was den Ansprüchen der Trolleygirls entspricht: ein einnehmendes Design, ein verlockendes SPA und einen strategisch günstigen Standort – nicht zu weit von den besten Stränden, aber weit genug vom turbulenten Nachtleben entfernt.

Wir machen eine kurze Pause in der Nähe von Nuoro und erreichen unser Ziel rechtzeitig zum Mittagessen. Das Zimmer unseres Hotels ist klein, aber trotzdem sehr anmutig und wir genießen einen ersten zauberhaften Ausblick vom Balkon. Wir sind sehr hungrig und begeben uns eilig in das Restaurant, das uns der Hotelbesitzer empfohlen hat: DasIl Chiostro del Porto liegt direkt am Hafen. Unser Oktopus-Salat übertrifft jegliche Erwartungen und gibt uns genügend Schwung, um im Norden Sardiniens auf Entdeckungsreise zu gehen.

Um vier Uhr nachmittags ist es bereits Zeit für unsere nächste Rast – und zwar in Castelsardo, ein reizvolles mittelalterliches Dorf am Golf von Asinara. Die Besonderheit dieses kleinen Örtchens: die malerische Erhebung des Kaps über kleine Buchten. Das Panorama ist atemberaubend. Die wildromantische Stimmung erinnert mich ein bisschen an „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Friedrich.

Trotz der kurzen Zeit schaffen wir es, das Stadtzentrum zu besuchen. Hier hat man den Eindruck, in vergangene Zeiten einzutauchen und alte Gerüche und Farben zu erkennen. Das Schloss der Familie Doria ist das Einzige, was uns erstaunt und ein bisschen enttäuscht. Darin finden wir nämlich einen großen gemauerten Fahrstuhl – keinesfalls ein Relikt, dass der Familie Doria gehörte. Auch das Steinpflaster musste einem modernen Granit-Boden weichen. Zum Glück lässt uns der großartige Ausblick jeden negativen Eindruck vergessen.

Zum Abendessen gönnen wir uns eine köstliche Speise im Restaurant Su Scubbili. Das Fischgrillgericht ist vom Feinsten und die Sebadas, original sardische frittierte Teigtaschen mit Käse und Honig gefüllt, sind das wahrscheinlich Leckerste, was wir jemals gegessen haben.

An unserem zweiten Tag steht eine Bootsfahrt auf den Archipel von La Maddalena auf dem Programm. Es handelt sich um zauberhafte Inseln, die an der nordöstlichsten Spitze Sardiniens in der Nähe der Bonifacio Meerenge liegen. Es gibt verschiedene Anbieter für tägliche Bootsfahrten auf den Archipel. Man läuft gegen 10 Uhr von Palau aus und fährt gemütlich die verschiedenen Inseln entlang. Die Fahrt dauert den ganzen Tag und gibt uns die Möglichkeit, zum MIttagessen ein Fischgericht direkt auf dem Boot zu probieren.

Die Hauptstationen der Fahrt sind die natürlichen Salzwasserbecken imMadonna Hafen, „Tahiti“ und der berühmte rosa Strand von Budelli, der seinen Namen den roséfarbenen organischen Sedimenten verdankt.

Den verbleibenden Samstag verbringen wir im SPA unseres Hotels – das große Finale eines sehr angenehmen Tages. Den letzten Tag unseres Flashpacking-Trips garnieren wir mit einer Extrabrise Luxus: Früh am morgen geht es in Richtung Porto Rotondo. In der kalten Jahreszeit ist das Dorf fast leer. Die besondere Stimmung zeigt die charakteristischen Gebäude und den Charme der Strände in einem völlig anderen Licht. Das Stadtzentrum wirkt aufgrund seiner kleinen farbenfrohen Gebäude und den zahlreichen Plätzen wie ein großes Feriendorf. Nach einem Besuch des Hafens erreichen wir die Piazza San Marco und die Kirche San Lorenzo. Nicht weit entfernt: das von Bildhauer Mario Cerioli gestaltete Freiluft-Theater und die berühmte Piazzetta della Cashbah – der Treffpunkt des internationalen Jet-Sets. Der Platz ist von Arkaden umgeben und beherbergt die vielleicht exklusivsten Geschäfte Italiens. Bei Prada verliere ich mein Herz augenblicklich an eine Tasche, doch leider muss ich dieses Mal wohl auf dieses Luxusstück verzichten.

Auf der Terrasse des Cafés La Pinta essen wir ein typisch sardisches Gericht, das wohl teuerste gebratene Schwein aller Zeiten. Am Nachmittag lassen wir uns von den eindrucksvollen Stränden von Cala die Volpe, Punta Asfodelo und Spiaggia Ira verzaubern. Das Wasser ist kristallklar, der Sand leuchtet weiß.

Bevor unsere Reise zu Ende geht, kehren wir für einen kurzen Besuch des Turms von Longosardo nach Santa Teresa zurück. Dann ist es Zeit, im Hotel unsere Trolleys zu schnappen und wieder nach Hause zu fahren! Gut gelaunt und voller Energie sind wir schon bereit für das nächste Flashpacking-Abenteuer!

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