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Wo die Kreativszene in Thessaloniki pulsiert – Kulinarik, Schmuck, Mode und Kunst

Thessaloniki hat die Kragenweite von Kopenhagen. Ja, ganz im Ernst! Eine kreative Stadt, die so einzigartig und eigenwillig ist wie ihre Menschen. Konformität lebt man überall nur nicht hier.

So manche Menschen haben in der viel zitierten Krise neue Talente an sich entdeckt. Wer weiß, ob sie je den Mut gehabt hätten, das zu tun, was sie tun, hätten sie die wenig aussichtsreichen Umstände nicht dazu gebracht. In Thessaloniki möchte man daher behaupten, die Krise hat auch ihre guten Seiten.

Besonders kreativ zeigt sich Thessaloniki nicht weit vom Weißen Turm, der nahe an der Promenade am Meer als unübersehbarer Orientierungspunkt dient. Hier scheint es vielen zu gefallen. Die Dichte an Concept-Stores, coolen Restaurants und Bars ist noch ein bisschen höher als in den anderen Vierteln der Stadt. Und ich könnte mir vorstellen, dass hier jene wohnen, die für ihre Miete etwas tiefer in die Tasche greifen.

Betritt man die kleine Galerie, den innovativen Co-Working-Space, das Modeatelier oder den Spezialitätenshop, eröffnet sich jedes Mal ein Mikrokosmos unendlicher Kreativität. Die Gesichter hinter den vielfältigen Konzepten muss man nicht lange suchen, man findet sie selbst am Ort des Geschehens – die idealistischen Einzelkämpfer, die passionierten Schwestern oder gleich die ganze Familie. Wenn es dunkel wird, erwacht die griechische Stadt am Meer und es ist die beste Zeit Ateliers, Galerien und Geschäfte zu erkunden. Dann nämlich leuchten die modischen Unikate, die Kunstwerke, das kaltgepresste Olivenöl und der von Hand gefertigte Schmuck deutlich sichtbar durch die hell beleuchteten Auslagen hinaus auf die mit Kopfstein gepflasterten Gassen.

Ja, man könnte sich auch in Kopenhagen befinden, das ja bekanntlich ebenso nah am Wasser gebaut ist. Vielleicht liegt es ja am Meer, das die Kreativität da wie dort zum Fließen bringt. Meinen Vergleich darf Thessaloniki als großes Kompliment verstehen, denn die dänische Hauptstadt ist für mich der Inbegriff der Lässigkeit, des guten Geschmacks und des kreativen Designs. Und ich mag behaupten, wenn es 10 Städte in Europa gibt, die Kopenhagen das Wasser reichen können, dann ist Thessaloniki bestimmt eine davon.

O – Olivenöl & Schmuck

Ein großes O prangt auf der Auslage des Mini-Conceptstores, in dem Schmuck neben Olivenöl präsentiert wird. Ungewöhnlich, aber naheliegend: Die Schwestern Eirini und Paraskevi Kokolaki haben sich einfach an einer Location zusammengetan, um ihren – sehr unterschiedlichen Leidenschaften nachzugehen. Eirini produziert Olivenöl auf dem elterlichen Gut auf Kreta und füllt es in hübsche Flaschen, Paraskevi kreiert Ringe und Schmuckanhänger – darunter auch ein Olivenblatt, das im Set zusammen mit dem Öl erhältlich ist. // www.o-oliveoil.com & www.paraskevikokolaki.com

Idioxeiro Gallery

Man würde nicht darauf kommen, dass hier eine ganze Familie am Werk ist, was daran liegt, dass die guten Gene von Mutter Charoula und Tochter Christina so gut verteilt sind, dass man sie für Schwestern halten könnte. Der Vater ginge auch als der große Bruder durch und ist Spezialist, wenn es darum geht, den Kunstwerken der beiden Frauen den passenden Rahmen zu verpassen. // www.facebook.com/Idioxeiro.Gallery

Familienunternehmen Bilder Kunst ThessalonikiKunstgalerie Thessaloniki

Swing-Modeatelier Eleni Chasioti

Eine Reise in die Zeit der 30er-Jahre und des Swing erwartet Besucher im Atelier von Eleni Chasioti. Die kleine Kollektion an Kleidern und Blusen entsteht mit einer großen Portion Leidenschaft. Vorne der Verkaufsraum, in dem selbst der Paravent und die Spiegelkommode Zeitzeugen spielen, dahinter die kreative Nähwerkstätte mit ihren Schnittmustern, Stoffen und Garnen. Der Reifrock an der Decke im Flur ist ein Kunstwerk für sich und ersetzt den Lampenschirm. // www.elenichasioti.gr

Designer Mode Shopping ThessalonikiSwing 40s Mode Schneideratelier ThessalonikiSchuhe 40er Swing Modeatelier Thessaloniki

Októ Photography

Übersichtlich und clean gibt sich der Ausstellungsraum von der jungen Fotokünstlerin Emilia. Wenn sie nicht gerade mittendrin steht, um ihre Werke zu verkaufen, dann findet man sie hinter der Linse ihres Fotoapparates. Ihre Motive reichen von Tier- und Naturaufnahmen bis hin zu Architekturfotografie in Schwarz-Weiß. Einige Bilder – von Postkarten- bis Großformat – würde man vielen Orten zuordnen, nur nicht Thessaloniki. Man staunt, wenn man hört, dass sie die Rehe, die wie Models auf der Wiese stehen, tatsächlich nicht weit von der Stadt abgelichtet hat. // www.oktophotography.gr

Foto Kunst ThessalonikiFoto Moderne Kunst Thessaloniki

Make – Creative Spaces

Wer hätte das gedacht: Thessaloniki kann einen modernen Co-Working-Space vorweisen! Fahrräder hängen von der Decke, allerlei Gerätschaften für 3D Prints und Lasercuts im Erdgeschoß, Büroplätze und Sofas auf der ersten Etage – eben alles, was innovative Start-ups, Entrepreneure und Jung-Designer brauchen. // www.make.gr

coworking kreativszene thessalonikimake co working space thessaloniki

Übrigens: Wer die kreativsten Menschen der Stadt kennenlernen möchte, der lässt sich am besten bei einer Kreativtour durch Thessaloniki begleiten. Buchbar über www.creativityplatform.gr.

Hinweis: Danke an die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr in Wien (www.visitgreece.gr) und die Hoteliers Vereinigung von Thessaloniki (www.tha.travel), die mich zu dieser Kreativtour durch Thessaloniki eingeladen haben.

 

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