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Flashpacking in Berlin & eine Reise um die Welt

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Was macht ein Flashpacker in Berlin? Er lässt sich mit der Limousine chauffieren, rollt die Yogamatte bei Spirit Yoga aus, feiert im neuen Bikini Hotel und geht zu Fuß von Flandern bis nach Afrika.

Jeder der nur im entferntesten Sinne mit dem Reisen zu tun hat, war letzte Woche in Berlin. Schuld war die ITB, die weltweit führende Tourismusmesse. Auch ich ließ mir das Spektakel dieses Mal nicht entgehen. Und weil mein enthusiastisches Flashpacker-Herz gerne Flüge unter 100 Euro bucht, musste ich an jenem Dienstag zu einer Zeit aufstehen, die viel zu unmenschlich ist, um sie zu nennen und war um 8.00 Uhr schon am Ziel. „Your Chauffeur has arrived“ – die Nachricht auf dem Handy zauberte mir an diesem frühen Morgen das erste Lächeln aufs Gesicht, das nur noch breiter wurde, als ich die auf Taxis wartende Menschenschlange erblickte. Und da stand sie schon, die blitzblank polierte S-Klasse vom Blacklane Limousinenservice – ganz für mich allein! Ich bin im Grunde ein unkompliziertes Wesen, aber irgendwo steckt da auch eine Diva und so fühlte ich mich kein bisschen dekadent, sondern einfach nur gut auf dem Rücksitz meiner Limousine. Ich unterhielt mich mit meinem zuvorkommenden Chauffeur, streckte meine Beinchen aus, spielte mit der Rückenlehne und trank genüsslich den bereitgestellten Champagner. Nein, es war Wasser. Wir wollen’s ja nicht übertreiben.

Von der Glamour-Queen zum Aschenputtel

Meine Fahrt, bei der ich mich mal kurz wie Cate Blanchett auf der Fahrt zu den Oscars fühlt, endete im Quentin Design Hotel. Aus der Diva wurde Aschenputtel. Nicht, dass es eine Bruchbude gewesen wäre, das Hotel meiner Träume allerdings auch nicht. Die leistbare Auswahl war kurz vor der Messe nicht mehr allzu groß und so klammerte ich mich mangels Alternativen an den Begriff „Design“. Doch wie befürchtet hatte das Hotel seine besten Zeiten längst hinter sich, der Service war alles andere als „hinreißend-charmant“ und die Zimmer so klein wie Brutkästen. Meines zumindest. Meine Beschwerde über die nicht funktionierende Chipkarte wurde mit dramatischem Augenrollen beantwortet. Auch ein neuer Chip öffnete meine Zimmertür erst nach zehnminütigem Hin- und Herwedeln, was nachts um halb 1 besonders großen Spaß macht. Die Dusche zu verlassen, ohne dass der Brausekopf auf meinem Kopf landete, wurde zur Mission Impossible. Positiv denken? Also gut: Positiv war, dass ich aufgrund meines guten Hotelgespürs vorsichtshalber kein Frühstück gebucht hatte. Positiv war auch die praktische Nähe zur U-Bahnstation Nollendorferplatz und der Bio-Markt gleich an der Ecke. Ein echter Pluspunkt war, dass ich aufgrund einer nächtlichen Hungerattacke die Minibar geleert hatte, ohne dafür bezahlen zu müssen. Ich hab‘ nicht nach dem Grund gefragt, sonst hätte es sich das Mädel mit den rollenden Augen womöglich anders überlegt.

Ein ganz normaler Morgen in Berlin: Kaffee & Yoga

Es lässt sich erahnen, dass mein Zimmer an jenem Dienstag morgen noch nicht bezugsfertig war. Das würde vom „Buchungstarif“ abhängen. Sprich: Wer die Smart Deals bei Booking.com absahnt, dem rollt man nicht gerade den Roten Teppich aus. Also ließ ich den kleinen Trolley hinter einem Vorhang zurück und fuhr nach Berlin-Mitte. Am Hakeschen Markt angekommen, gönnte ich mir einen Cappucco im liebreizenden Kaffee Mitte. Und hungrig war ich auch, nachdem ich das trockene Irgendwas auf dem Airberlin-Flug verweigert hatte. Es war erst 10.00 Uhr morgens als ich wenige Meter weiter meine Yogamatte bei Spirit Yoga ausrollte. Nach der wohltuenden Yogasession hatte mein Körper vergessen, dass er nur viereinhalb Stunden geschlafen hatte. Ich war fit genug zum Flanieren – rund um die Hakeschen Höfe und auch gleich entlang des Ku’damms, weil dort am Ende lag ja auch das Designhotel für Aschenputtel und seine Zwerge (auch wenn das ein anderes Märchen ist).

Da und dort kam ich an den Concept Stores & other Stories vorbei und nahm die modische Entdeckung auch gleich unter die Lupe. Nett war es da, leistbar auch, wenn auch ein bisschen zu viel Avantgarde. Aber schräge Styles gehören eben zur Berlinerin wie die Spree zu Berlin. Wahrscheinlich weil sich hier die Modeblogger mit ihren schwarzen Strümpfen und braunen Schnürbooties noch mehr auf die Füße treten wie neuerdings die Reiseblogger (deren Geschmäcker decken übrigens alles von den Louboutins bis zur North Face Fleecejacke ab). Wollte man wissen, wie viele von der Sorte die ITB überschwemmen werden, musste man am Dienstag Abend nur zur Travel Massive Party in der Platoon Kunsthalle erscheinen: 500 Reiseblogger auf einen Streich, die Mojitos tranken, Burger aßen und berichteten, von welchem Erdteil sie vor drei Stunden zurückgekehrt waren.

ITB Berlin: Im Schnelldurchlauf um die Welt

Verglichen mit anderen Messen ist die ITB nicht nur groß, sondern auch amüsant. Ein Round-the-World-Ticket zum Nulltarif. Die einzelnen Nationen hatten ihren unverwechselbaren Spirit mitgebracht. Allen voran das bunte Mexico, das diesjährige Partnerland der ITB. Die gesamte Südamerika-Halle war mit Abstand am besten drauf: In Kolumbien war man non-stopp auf Espresso und Bananenchips, in Peru schenkte man Pisco aus. In der Indien-Halle roch es den ganzen Tag nach Curry und in Italien standen schon zum Frühstück die Weinflaschen auf den Bistrotischen. Grönland verschanzte sich hinter dem mitgebrachten Wikingerschiff und im Ruhrgebiet tat man so, als könnte man es gleichzeitig mit dem Meatpacking District und den Hamptons aufnehmen.

ITB Berlin: Zu Fuß von Flandern nach Namibia

Schön war es in Flandern. Der chice Stand lud gemeinsam mit der PRDB zu Bionade und belgischen Pralinen. Ein Meet & Greet mit tollen Leuten und bester Stimmung, wahrlich ein Highlight meiner ITB-Weltreise. Das Foto unten zeigt Puriy zur Linken, littlemissitchyfeet zur Rechten und Follow Your Trolley dazwischen. Die Zuordnung der Blogs zu den dazugehörigen Gesichtern war ein Aha-Effekt, den wir auf der Messe mehrfach durchlebten. Später sah man die gemeinen Reiseblogger, vor der sich manche Länder regelrecht fürchteten, wieder emsig durch die Gänge flitzen. Meine Wege führten nach Namibia und auf die Azoren – zwei noch unentdeckte Reiseziele, die auf meiner persönlichen To-Travel-Liste stehen.

Meet, Greet & Party: Messetage sind lang, Messenächte auch

Am Ende des Messetages traf man sich noch bei Wilde PR auf Süßigkeiten und Gurken-Ingwerwasser, das mir wohl mit Abstand am besten schmeckte. Von dort ging’s direkt zur Travel Tweet-Up Party ins 25 hours Bikini Hotel. Und ja, es hat sich ausgezahlt. So unkonventionell chic ist es da, dass passionierte Flashpacker gar nicht wissen, wo sie sich zuerst niederlassen sollen. Im Zweifelsfalle in einer der Hängematten – in der Lobby, Bar oder war’s die Rezeption? Im 25 Hours Bikini Hotel ist das nicht so klar, da jede Ecke ungewöhnlich inszeniert ist und mit gemütlich-abstrakter Wohnzimmer-Atmosphäre brilliert. Follow Your Trolley mag das!

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Auf dem späten Heimweg und Abstieg vom chicen 25 hours Bikini Hotel in mein Quentin Zwergenhotel fiel mir dann doch noch etwas Positives zu meiner Herberge ein: Ich war kaum da! Es war die Nacht, in der ich die Minibar leerte. Selbst die Nüsse ohne identifizierbarer Herkunft schickte ich dem köstlichen, aber viel zu kleinen Wrap aus dem Bikini Hotel hinterher. Und damit sind wir auch schon am Ende meines ITB-lastigen Berlin-Trips. Auf der Fahrt zum Airport durfte ich wieder Prinzessin spielen. Ich las „Your Chauffeur has arrived“ auf meinem Handy-Display und verließ das Quentin erhobenen Hauptes auf Nimmerwiedersehen. Die Tür der S-Klasse ging wieder auf, mein kleiner Trolley verschwand im großen Kofferraum, ich streckte meine Beinchen lang vor mir aus und verbannte hässliche Taxis und U-Bahnen aus meinen Gedanken. Es ist schön, ein Flashpacker zu sein…

Flashpacking-Trip Berlin – Tipps & Adressen

Kaffeemitte // Monbijouplatz 5 // www.kaffeemitte.de

Spirit Yoga Mitte // Rosenthaler Straße 36 // www.spirityoga.de

25 hours Bikini Hotel //Budapesterstraße 40 // www.25hours-hotels.com

& other Stories // Neue Schönhauser Straße 15 & Kurfürstendamm 234 // www.stories.com

Blacklane Chauffeurservice // Onlinebuchung über www.blacklane.com

Hinweis: Ich bedanke mich beim Chauffeurservice Blacklane für die zuvorkommende Abholung von Flughafen und Hotel sowie die äußerst angenehmen Limousinenfahrten. 

 

 

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One comment

  1. Hallo Jeanette,

    na das war doch mal ein super Trip nach Berlin.
    Und mit dem Limousinen Service auch noch echt standesgemäß!

    Ich bin zurzeit auch etwas am „recherchieren“ für unseren Trip in die Hauptstadt, werden Ende des Monats hochfahren. Bin so aufgeregt, war nämlich noch nie da…

    Jedenfalls habe ich schon mal einen passenden Regenschirm zu Weihnachten bekommen – in der Innenseite ist ein Stadtplan, wie geil ist das denn bitte?!?

    Allerdings hoffe ich doch sehr, dass gutes Wetter ist und ich den Schirm nicht brauchen werde (so nützlich er doch auch sein mag).

    Viele Grüße
    Sandra