Type and press Enter.

Mindfulness & Yin Yoga Retreat mit Sarah Powers im Tao’s Center – Paros, Griechenland

Weiterbildung in der Ägäis? Warum auch nicht. Meine Mission: Ein Teachertraining für Yin Yoga, Meditation & Mindfulness mit Sarah Powers im Tao’s Center auf der griechischen Insel Paros.

Ich liebe Yoga, ich liebe den Süden, ich liebe das Meer. Was liegt also näher als all das miteinander zu verbinden? Meine Yogareise führte mich nach Paros in Griechenland. Nicht nur um Urlaub zu machen, sondern um mich in Sachen Yin Yoga weiterzubilden und mich bei Achtsamkeitsübungen in Schweigen zu hüllen. Nach meinem Training bei Paul Grilley in London war es nur die logische Konsequenz, Sarah Powers, die mit dem Anatomie-Profi eine enge Freundschaft verbindet, für ein 80 h-Teachertraining auf die griechische Insel zu folgen.

Yin Yoga, Achtsamkeit & Meditation auf der Insel Paros

Die Insel Paros liegt wie ein beschauliches Juwel zwischen den belebteren und touristisch erschlossenen Inseln Mykonos und Santorini. Hier wandert man auf Sandwegen ganz ohne Verkehrslärm, sieht den Bauern und Fischern bei ihrer Arbeit zu und sitzt in ursprünglichen Tavernen, als wäre die Zeit einfach stehen geblieben. Inmitten dieser Atmosphäre findet man das Tao’s Center einsam auf einem Hügel. Von hier blickt man auf das Örtchen Naoussa, die dazugehörige Bucht und das tiefblaue Meer. Der Austragungsort unseres Yin Yoga & Meditationsretreats könnte nicht schöner sein. Mehr als 60 Yogis aus aller Welt versammeln sich 10 Tage lang, um in einem großen Yogaraum zu lernen, zu meditieren und zu schweigen. Die vielen Stunden werden durch genussvolle Essenszeiten unterbrochen – in der Küche des Tao’s Center vereinen sich vietnamesische, indische und griechische Einflüsse zu wahren kulinarischen Gaumenfreuden, die jeden Tag von einem anderen Land oder Kontinent inspiriert sind. Nur beim Frühstück bleiben wir einem einzigen Klassiker treu: Haferflockenbrei mit Honig und frischen Früchten, dazu Tee.

Sarah Powers – ganz weit weg von der verrückten Yogawelt

Die intensiven Unterrichtsstunden mit Sarah Powers sind eine Bereicherung aus inhaltlicher und persönlicher Sicht. Wer sich wie Sarah seit Jahren intensiv dem Zen-Buddhismus und der Achtsamkeitsarbeit widmet, hat mit dem oberflächlichen Yogastar-Getue, das man auf anderen Workshops und Retreats oft beobachten kann nichts am Hut. Während der Praxisstunden wird nicht fotografiert (anders bei so vielen Workshops, in dem die Yogaperformance des Lehrers gerne mal als Foto oder Video festgehalten wird), Mobiltelefone sind ohnehin tabu. Sarahs iPhone ist das einzige im Raum, das die Minuten unserer Meditationseinheiten zählen darf. Sanft aber bestimmt werden wir aufgefordert, alle Töne, die eine Armbanduhr oder iPhone hin und wieder zu machen pflegt, kollektiv abzustellen. Auch die Schuhe mögen wir vor dem Yogaraum in Reih‘ und Glied platzieren, statt bunt durcheinander irgendwo abzustreifen. Und schon sind wir mittendrin in unserem Achtsamkeitstraining. Sarah Powers geht mit gutem Beispiel voran. Zu Beginn jeder Unterrichtseinheit nimmt sie sich mehrere Minuten, um ihre Utensilien – sei es der portable Mini-Altar, die Klangschale, die Trinkflasche oder die umfassenden Unterrichtsunterlagen – konsequent zu arrangieren. Wir beginnen jede Einheit mit einer kurzen Meditation, die von einem Gong eingeläutet wird und ebenso wieder beendet wird. Ein Ritual, an das ich mich nicht nur gewöhne, sondern das mir auch gefällt. Es schafft den nötigen Fokus für die breit gefächerten Lerninhalte: Eine auf Yin & Yang ausgerichtete Yogapraxis, die Meridianlehre in Bezug auf Yin Yoga untermalt von buddhistischem Grundwissen und verschiedenen Meditationsarten. All das in Theorie und Praxis. Nach einigen Tagen finden wir uns in Achtsamkeitsübungen wieder, die in interessanten Gruppen- und Partnerübungen münden. Dabei bleibt uns nichts anderes übrig, als unser Innerstes nach Außen zu kehren. Die tiefenwirksamen Erfahrungen können selbst langjährige Yogis schon mal aus ihrer Komfortzone werfen.

Yoga-Alltag: früh aufstehen, meditieren und schweigen

Apropos Mitte: In der Halbzeit unseres Trainings angelangt, verbringen wir einen Abend, einen Tag und einen Morgen komplett schweigend. Es scheint keine große Herausforderung zu sein, da wir auch an den anderen Tagen bereits viele Stunden in Stille verbracht haben – beim Frühstück sowie ab der Abendmeditation bis zum nächsten Morgen. Auch im Yogaraum ist stets der Ort für ruhevollen Rückzug in dem – außer bei Sarahs Vorträgen und bei Fragerunden – kaum gesprochen wird. Das Team im Tao’s Center weiß mit einer Gruppe von 60 schweigenden Leuten bestens umzugehen und verlässt sich beim Servieren des Essens auf Kopfnicken und Kopfschütteln. Meine einzige Herausforderung ist es, der Putzfrau meiner Pension ohne Worte verständlich zu machen, dass es ungünstig ist, das Zimmer gerade in meiner Mittagspause zu putzen. Dennoch: Ich schweige weiter, setze mich derweil wartend an den Pool und ziehe mich dann im Eiltempo um, um pünktlich zur Nachmittagssession im Tao’s Center anzukommen. 25 Minuten läuft man auf sandigen Wegen von den kleinen Pensionen in Ambelas bis zum Yogacenter auf den Hügel. Auch ein Ritual, das manche mehrmals täglich gerne für eine Art Gehmeditation nutzen, auch ich.

Wenn du Zeit hast, meditiere eine halbe Stunde. Wenn du keine Zeit hast, meditiere eine Stunde.

Nach einer Woche ganz ohne Handy, Laptop, E-Mails und Social Media fühlt sich das Leben schon ganz anders an. Besser, ruhiger und irgendwie stimmiger. Selbst an das frühe Aufstehen um 6 Uhr habe ich mich gewöhnt und es wird ganz selbstverständlich, dass meine Meditation an erster Stelle des Tages steht und dass ich nach der Abendmeditation, die von Sarahs Mann Ty angeleitet wird, nicht mehr spreche und ohne Umwege ins Bett falle. Nicht müde, aber irgendwie zufrieden.

Eine gute Entscheidung & die 24 wichtigsten Minuten des Tages

Es war eine absolute Bauchentscheidung, mich für ein Training mit Sarah Powers zu entscheiden. Denn alles, was ich von der renommierten Yin-Lehrerin kannte, war ihr Buch Insight Yoga, das ich übrigens jedem, der sich intensiver mit Yin Yoga beschäftigen möchte, ans Herz lege. Das Teachertraining für Yin Yoga, Meditation & Achtsamkeit war eines der intensivsten und gehaltvollsten Trainings, die ich bisher besucht habe. Ganz weit weg von der oft verrückten Yogawelt mit all ihren Selbstdarstellern, hat es mich auf einen völlig neuen Weg mit neuen Einsichten gebracht.

Übrigens mache ich meine Hausaufgaben seither (fast) täglich: Ein halbes “Ghtikaa” morgens und ein halbes “Ghtikaa” abends. Das Wort stammt aus dem Sanskrit und steht für die Zeitspanne von 24 Minuten. Die Mission lautet, täglich 24 Minuten zu meditieren, wobei sich dieses Pensum auf eine alltagstaugliche Dosis von 4 x 6  oder 2 x 12 Minuten aufteilen lässt. Eines von sehr vielen Dingen, die ich beim Yogatraining mit Sarah Powers gelernt habe und die mein Leben ab nun bereichern.

taos-yogaretreat-griechenland-paros

Terrasse-Taos-Center-Paros

Sarah-Powers-Meditation-Yoga-TT-Paros-Greece

Spaziergang-Naoussa-Paros-Griechenland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

One comment

  1. […] einem Path of Love-Retreat & Wild-Spirit-Retreat in Portugal, einem Yin & Mindfulness-Retreat auf Paros sowie nach unzähligen Immersions, Trainings und diversen Retreats rund um Tanz, Bewegung […]