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20 Fragen an… Andreas Jaritz, Co-Initiator der Surf- und Reisedoku „The Old, The Young & The Sea“

Wäre ich damals nicht auf die heitere Idee gekommen, nach Peniche, an die portugiesische Küste, zu reisen, um dort zwei Wochen in einem Surfcamp, dem Gefühl der perfekten Welle nachzujagen, wäre vieles nicht passiert. Vielleicht wäre ich nie auf Weltreise gegangen und hätte nie begonnen, diesen Blog zu starten. Surfen ist Leidenschaft, eine Lebenseinstellung, die Antwort auf ewige Sinnsuche. Surfen ist meditieren, reisen und atmen zugleich. Ob Andreas Jaritz, einer der beiden Initiatoren des spannenden Projektes „The Old, The Young & The Sea“ das genauso sieht?

Andreas hat seine ganz persönlichen Ansichten über das Reisen, das Surfen und das Leben an sich im FYT Traveltalk verraten. Auch wenn es wohl kaum jemanden wundert, dass ein Surfer, nicht in den Straßen New Yorks, sondern an der Atlantikküste seine Bestimmung findet, hat Andreas noch ganz andere Geschichten auf Lager, z. B. wie man in Panama ein Auto im Fluss versenkt und warum es sich lohnt, eine Stadt namens Pichilemu anzusteuern.

Und hier kommen sie auch schon – Andreas‘ 20 spontane Antworten auf 20 unverschämt wichtige Fragen über das Surfen, das Reisen, das Leben und die Welt:

Mein Lieblingsplatz auf diesem Erdball ist…

…im Line-Up, immer dort wo gerade eine saftige Welle für mich bricht ;)

Ich war noch niemals in…

…in New York. Ich hab schon einige Großstädte wie London, Paris oder Santiago de Chile besucht. Nach ein paar Tagen herumlaufen bin ich oft so überfordert, dass ich nur mehr raus will. Ich fühl mich auf Reisen eher in der Natur wohler.

Reisen bedeutet für mich…

…alles für eine zumeist kurze Zeit zurücklassen. Es ist das Eintreten in eine Blase, in der ich mich gerne bewege. Für mich bedeutet Reisen auch zu leben.

Surfen bedeutet für mich…

…Hui, jetzt wird’s pathetisch ;) Reisen und Surfen sind für mich eine Einheit, die ich kaum trennen kann. Wann immer ich reise, ist mein Surfboard stets mit mir. Egal wo ich unterwegs bin, muss eine Landkarte her: Wo ist der nächste Ozean?

Funktioniert Reisen ohne zu surfen – und umgekehrt?

Sollte es eigentlich, gelingt mir aber nur selten. Für mich als Binnenländler ist das mit dem Surfen so ein leidiges Thema: Ich möchte jeden Tag, kann aber nur höchstens ein paar Wochen im Jahr. Es ist sicher auch ein Grund, warum es mir (und auch meinen Kollegen) so leicht fällt, Projekte anzugehen, die mit dem Surfsport zu tun haben.

Ich reise niemals ohne…

…Gaffa Tape / Duct Tape. Das ist so ein Running Gag unter Campern und surfenden Vagabunden. Viele werden wissen, was ich meine. ;)

Ich fühle mich zu Hause, wenn…

…ich wirklich zu Hause bin oder lange genug im Ausland an einem Ort, um es „Zuhause“ nennen zu können. Aber wirklich zu Hause bin ich in Österreich. Ich hätte schon mehrmals die Möglichkeit gehabt ins Ausland zu gehen, aber irgendwie ist es halt doch ganz gut hier im Ösiland.

 Die wichtigsten drei Dinge auf Reisen sind…

…meine Travel-Buddies, dass meine Reisen möglichst lange dauern und dass ich unterwegs machen kann, was ich will.

 Mein ganz besonderes Reisegeheimnis lautet…

…leg‘ den Lonely Planet weg und schau‘ was draußen passiert!

Die beste Welle, die ich je gesurft bin, ist….

…jede Welle, egal wo. Die beste Welle habe ich immer dann, wenn die Wellen halbwegs gut laufen und jemand von meinen Freunden dabei ist, mit denen ich das teilen kann.

Wenn kein Surfer/Reisender aus mir geworden wäre, dann wäre ich bestimmt…

…dann hätte ich wahrscheinlich viel Geld in unnötige andere Konsumgüter gesteckt.

 Zu meinem perfekten Reiseoutfit gehören…

…mein Rucksack und meine Kappe

(c) Stefan Leitner
Mein nächster Trip geht nach…

…Frankreich, Spanien und Portugal, weil es da noch so viel zu filmen gibt.

Mein witzigstes/spannendstes/skurrilstes/gefährlichstes Reise-/Surferlebnis war…

…wie ich mit einem Freund in Panama in einem Fluss mal ein Auto versenkt habe. Das war heftig: Zu viel Regen, zu viel Wasser und ein zu loser Untergrund. Ein netter Einheimischer hat uns das Auto per Seilwinde aus dem Fluss gezogen. Das war knapp. Für zwei Studenten wäre das damals sicher teuer zu stehen gekommen.

Einer meiner intensivsten Trips war auf jeden Fall unsere erste Drehreise. Da hatten wir das volle Programm: 2 Monate Leben in Bussen auf engstem Raum, Pannen, 2 Wochen Regen, geilen Surf, schlechten Surf, miese Stimmung, voll gute Stimmung, jeden Tag neue Orte und neue Menschen. Das war die volle Packung Europa, einfach herrlich.

Ich würde aufhören zu reisen und sesshaft werden, wenn…

…es mir irgendwo an einem Strand genauso gut gefallen würde wie in Graz bzw. in der Südsteiermark.

Drei Websites, auf die ich als Surfer nicht verzichten kann…

www.magicseaweed.com

www.wannasurf.com

und in Zukunft auch www.oldyoungsea.com

 3 unglaubliche Dinge, ohne die ein Surfer niemals verreist:

Surfhunger, Surfhunger, Surfhunger. Wenn es Wellen gibt, will man immer surfen.

Mein absoluter Lieblings-Surfspot ist…

..poa, das ist echt schwer, aber ich glaube Raglan in Neuseeland und Pichilemu in Chile sind wohl meine absoluten Favorites. Aber nicht nur wegen der Wellen selbst, sondern auch wegen der Vibes, der Menschen, des Landes und der Gespräche, die ich dort mit Freunden und neuen Bekannten gehabt habe.

Wo ich noch nie gewesen bin, aber unbedingt einmal hin möchte:

Kanada, Argentinien, Peru und die gesamte Westküste Afrikas. Ich hoffe, dass ich diese Plätze alle noch sehen kann.

Was außer Surfen sonst noch in meinem Leben zählt:

Die Menschen, mit denen ich meine Zeit verbringe und die Hoffnung, dass ich noch viel sehen und erleben kann – sowohl auf Reisen als auch privat, im Familienleben und im Beruf.

 

(c) Sebastian Funk
Wer ist Andreas und Mario & was steckt hinter „The Old, The Young & The Sea“?

Das Projekt entstand über mehrere Jahre hinweg. Den Startschuss gaben Auslandssemester in Chile und Senegal sowie ein weiteres Auslandssemester in Spanien im Zuge dessen Andreas mit seinem Surfbuddy Mario die klassische Surfroute Europas bereiste. Während des Studiums mit journalistischer Medienarbeit, Film und Fotografie konfrontiert sowie von anderen Surffilm-Produktionen inspiriert, wurde die Idee, eine Surf- und Reisedoku zu drehen allmählich Realität.

Im Moment stehen Andreas und Mario vor ihrer Hauptdrehreise an die Surfküsten des Atlantiks. Filmen, fotografieren, Interviews führen, kochen, Vans putzen, mit Sponsoren verhandeln…kaum etwas, das die beiden Jungs nicht tun, um Ihre ambitionierte Idee auf die Beine zu stellen. Erfahrung sammelten sie bereits mit Nomad Earth, ihrem ersten Projekt – ein Onlinemagazin, das für nachhaltigen Tourismus und Outdoorsport steht. Das Ziel beider Projekte:

„Die Leute sollen raus gehen und die Welt und die Menschen da draußen entdecken und dabei bemerken, dass es einfach richtig ist, auf unsere Erde aufzupassen und Respekt gegenüber den Menschen zu haben, denen man auf Reisen begegnet“, so Andreas.

Perfekt auf den Punkt gebracht, oder…?


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